Deutschland trotzt der Krise. Dafür sprechen beispielsweise höhere Durchschnittseinkommen im Vergleich zum Vorjahr, unter anderem in Berlin. So konnte die Hauptstadt des Landes im Jahre 2010 erstmals wieder seit Langem einen Einkommenszuwachs in allen Branchen verzeichnen. Trotzdem kann Berlin im Vergleich zum Bruttoeinkommen oder auch Haushaltsnettoeinkommen anderer Bundesländer nicht mithalten. Beträgt der Bruttojahresverdienst nämlich etwa 27444 Euro, so liegt er in der übrigen Republik mit knapp 27700 Euro deutlich höher.
Berliner verdienen weniger
Angaben des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg zu Folge beträgt das monatliche Nettoeinkommen eines Berliner Haushaltes im Mittel 1650 Euro. Der Durchschnittswert für Brandenburg dagegen liegt rund 100 Euro höher. Berechnet wurden diese Angaben auf der Grundlage des Mikrozensus. Unter dem Haushaltsnettoeinkommen versteht man die Summe aller Nettoeinkommen der Haushaltsmitglieder, nachdem die Steuern und Abgaben, die entrichtet werden müssen, abgezogen sind. Deshalb spielt in diesem Falle auch die Anzahl derjenigen eine Rolle, die ein festes Einkommen vorzuweisen haben.
Wer verdient am Meisten?
Nach wie vor zählen in Berlin Anwälte, Steuer- und Wirtschaftsprüfer als Spitzenreiter in Sachen Verdienst. Gefolgt werden sie von Mitarbeitern der pharmazeutischen Industrie, sowie der Wasser und Energieversorgung. Am geringsten fallen die Löhne im Gastgewerbe oder für Zeitarbeiter aus. Vergleicht man die Bezirke Berlins hinsichtlich ihres Nettoeinkommens, so haben die Bewohner aus Steglitz-Zehlendorf mit etwa 2000 Euro die Nase vorn. Dahinter folgen Reinickendorf, Tempelhof-Schöneberg und Pankow mit circa 1700-1800 Euro. Geringere Mittelwerte weisen dagegen die Haushalte der Stadtteile Marzahn-Hellersdorf, Lichtenberg, Spandau und Mitte auf. Das geringste Einkommen hat laut Statistischem Amt der Bezirk Neukölln mit gerade einmal 1400 Euro.
Außerdem gibt es Unterschiede im Verdienst im Hinblick auf das Geschlecht. So verdienen Frauen in Berlin im Schnitt ganze 20 Prozent weniger als Männer. Die größten Differenzen zu ihren männlichen Geschlechtsgenossen gibt es in der Steuerbranche, der Nahrungsmittelindustrie und der Forschung. Bis zu 44 Prozent weniger müssen die Berlinerinnen zum Teil hinnehmen.