Lebensdauer von Elektrogeräten: Repariert statt ausrangiert

Je besser die Qualität, desto länger leben Elektrogeräte. Werden Elektrogeräte einfach entsorgt, ist das weder sehr umweltfreundlich, noch nachhaltig. Deshalb wurde eine jahrzehntelange erfolgreich praktizierte Vorgehensweise revitalisiert: Reparieren statt ausrangieren!

Smartphone defekt

@ Ashkan Forouzani / Unsplash.com – Einmal nicht aufgepasst, ist das Smartphone-Display kaputt

Welche Vorteile birgt die Reparatur von Elektrogeräten?

Die Reparatur spart wertvolle Ressourcen wie Materialien, Energie, Arbeitskräfte, etc. Neuanschaffungen sind weitaus kostspieliger als eine Reparatur. Die Nachhaltigkeit wird dadurch stark verbessert. Es gibt weniger Müll: Der CO2-Ausstoß wird ebenfalls dadurch reduziert. Das schont die Umwelt. Es werden neue Jobs geschaffen. Elektrogeräte mit persönlichem Mehrwert wie Geburtstags-, Hochzeits- oder Weihnachtsgeschenke bleiben dem Beschenkten noch lange erhalten.

Das Smartphone als gutes Beispiel

Jedes Jahr ein neues Smartphone? So hätten es die Hersteller der Geräte gerne. Doch mittlerweile gibt es immer mehr Verbraucher die auf Nachhaltigkeit achten und immer später neue Geräte kaufen. Eine kürzliche Studie ergab, Europäer tauschen Smartphones erst nach rund 40 Monaten aus. Das ist ein Viertel länger als noch 2016. Zum Vergleich: In den USA wird das Smartphone noch alle 24 Monate ausgetauscht.

Selbst wenn am Gerät etwas kaputt geht, ist eine Reparatur in der heutigen Zeit kein No-Go. Viele Firmen spezialisieren sich auf Smartphone-Reparaturen und bieten sogar Expressreparaturen in unter 1 Stunde an. Das haben wir erst kürzlich gesehen in Steglitz bei „all about Phone“.

Stehen Förderungen zur Verfügung?

Die Europäische Union hat die Vorteile der Reparatur von Elektrogeräten erkannt und möchte diese Tendenz fördern, in dem es einen EU-weiten Reparaturbonus anbietet. Die Konsumenten möchten auch nicht immer neue Elektrogeräte kaufen müssen. Österreich hat dies als erster EU-Staat umgesetzt. Betroffen sind alle elektrischen Haushaltsgeräte wie Kaffeemaschinen, Wasserkocher oder eben Smartphones. Übernommen wird die Hälfte der Reparaturkosten bis maximal 200 Euro.

Wie gelangen interessierte Konsumenten an die Förderungen?

Das Geld stammt aus dem Wiederaufbaufonds der EU. Nach Corona soll die Welt besser, digitaler und umweltfreundlicher funktionieren. Deshalb ist die Förderung möglich. Der Bonus kann nur bei an der Aktion teilnehmenden Betrieben in Österreich und von Personen mit Hauptwohnsitz in Österreich beansprucht werden.

Derzeit nehmen 1200 Partnerbetriebe in Österreich teil. Die Konsumenten sind sehr daran interessiert. Das Problem dabei ist, dass es zu wenig Reparaturwerkstätten gibt, die am Programm teilnehmen. Die österreichische Regierung forciert das Programm, indem sie immer wieder Elektrofachbetriebe in ganz Österreich anschreibt.

Die Zahlen sprechen für sich!

Nach den Erkenntnissen von Global 2000 rechnet sich eine neue Waschmaschine mit Umweltprogramm erst nach 17 bis 23 Jahren. Wenn die Lebensdauer von Elektrogeräten um nur ein Jahr verlängert werden würde, könnten bis zu vier Millionen Tonnen CO2 eingespart werden.

Auch Bayern hat sich dazu eine praktikable Lösung einfallen lassen Jeder, der sein kaputtes Handy reparieren lässt, erhält 200 Euro. Das ist besonders umweltfreundlich, da Handys einen hohen Anteil an giftige Quecksilber und Blei enthalten. Diese einfache, aber hocheffiziente Aktion war sofort ein Riesenerfolg. Gerade Smartphones produzieren Unmengen von toxischem Elektroschrott.

Der Fördertopf des Freistaats ist bereits leer, wird aber wieder aufgefüllt. Der Zuschuss von 200 Euro soll auch auf alle anderen Elektrogeräte ausgeweitet werden. Bis jetzt waren nur 100 Euro möglich. Der Reparaturbonus beschränkt sich nicht auf eine bestimmte Anzahl an Elektrogeräten.

Und was ist mit Berlin?

Bisher gibt es in Berlin leider keine Förderung. Wir hoffen das sich das in Zukunft bald ändern wird, nachdem die Förderung in Bayern und Österreich so ein Erfolg ist.

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