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Sozialmonitoring in Berlin: Kaum positive Entwicklungen

Die Hauptstadt Berlin erfährt vermehrt eine Teilung in arm und reich. Der Rundfunk Berlin-Brandenburg (kurz: rbb) hat sich mit diesem Thema detaillierter auseinandergesetzt, mit dem Ergebnis, dass die Stadt immer mehr sozial geteilt wird. Teilweise grenzen wohlhabende Gegenden an jene, in denen Kinderarmut hochgeschrieben ist. Jene Teile Berlins, die schon länger als sozial schwach bekannt sind wie etwa Gesundbrunnen und Wedding, Neukölln und Kreuzberg westlich vom Kottbusser Tor verschreiben keine positiven Entwicklungen. Im Gegenteil – bei der Zahl der Harzt IV-Empfänger ist ein Aufwärtstrend zu beobachten.

Berlin Kreuzberg

@ Adrien Aletti / Unsplash.com – Wohngebäude in Berlin Kreuzberg

„Sorgenkieze“ im Wachstum

Waren es zuvor eher äußere Stadtteile, in denen ein schlechter sozialer Status vorherrschend war, erweist sich beim aktuellen Sozialmonitor, dass auch Teile der Innenstadt immer mehr vom sozialen Verfall betroffen sind. Die Ortsteile Wedding, Moabit, Gesundbrunnen, Kreuzberg, Falkenhagener Feld, Staaken, Neukölln, Hellersdorf, Märkisches Viertel und Reinickendorf zählen zu jenen Gebieten, auf die in Zukunft näher geschaut werden sollte, da hier eine laufende Abwertung stattfindet.

Konnte man noch vor einigen Jahren eine aufstrebende Entwicklung verzeichnen, geht es mittlerweile sozial wieder nach unten. Dies sind erschreckende Beobachtungen, da in diesen Gebieten ohnehin zuvor auch schon vermehrt sozial Schwache Personen, Familien ansässig waren.

Dabei führen Mitte und Neukölln in Punkto Arbeitslosigkeit, diese ist laut neustens Angaben stark gestiegen. Auch außerhalb des Zentrums, wie beispielsweise im Kosmosviertel in Alglienicke, konnte man aktuell Verschlechterungen verzeichnen – der ohnehin schlechte soziale Status sinkt kontinuierlich weiter.

Kleiner Lichtblick – „Gewinnerkieze“

Scheint beim Monitoring der Trend deutlich sinkend, weisen zum Beispiel Teile der Innenstadt wie Charlottenburg und das äußere Reinickendorf unter anderem eine positive Entwicklung auf.

Das Monitoring als leiser Aufschrei

Neben der wachsenden Zahl von Hartz IV-Empfängern, spielt wohl auch die andauernde Corona-Pandemie eine bedeutende Rolle für diese Entwicklungen. Die Daten des Monitoring stammen aus dem Jahr, in dem die Pandemie in Deutschland begonnen hat, weshalb der erstmalige Anstieg der Arbeitslosigkeit seit 2009 nicht verwunderlich erscheint. Ein Zusammenhang wird jedoch nicht aufgestellt, da die sozialen Leistungen während der Pandemie nicht zum Erliegen gekommen sind.

Besorgniserregend sei die Lage bei Personen unter 15 Jahren – beinahe ein Drittel ist von Kinderarmut betroffen.

Ein Schritt trennt arm und reich

Berlin Mitte und Humboldthain Nordwest trennen nur einige Meter voneinander wobei dies die sozialen Gegensätze noch mehr unterstreicht. Wem es gut geht, der bezieht auch keine Wohnung in einem „abgewerteten“ Viertel der Stadt. Ein weiterer Grund, warum Kieze, die schon schlecht dastehen nur schwer aufgewertet werden können.

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