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Studie zum Mietendeckel: Kreditausfälle und weniger Investitionen

Laut einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) sind die Folgen des Mietendeckels in Berlin der Einbruch beim Angebot, weniger Investitionen und Kreditausfälle bei privaten Vermietern. Die rot-rot-grüne Berliner-Landesregierung hatte das Gesetzes-Experiment im Februar 2020 verabschiedet. Es schließte Mieterhöhungen aus und legt eine zulässige Mietobergrenze fest.

Verkehrsschild Berlin

@ MustafaMakinist / Pixabay.com – Berlin Steglitz-Zehlendorf

In der Folge brach das Angebot an Mietwohnungen um fast 50 % ein. Der Mietendeckel wurde vom Bundesverfassungsgericht im März 2021 für nichtig erklärt. Während seiner Geltungsdauer ist die Miete pro qm in vermieteten Wohnungen von privaten Vermietern um 6 % gesunken.

Bei Verstößen drohen Bußgelder

Private Vermieter in Berlin klagten deshalb über Kreditausfälle und größere finanzielle Einschränkungen. Sie waren nicht mehr bereit, größere Aufwendungen in die Wohnungen zu investieren. Vermieter haben des Weiteren öfter private Beziehungen benutzt, um neue Mieter zu finden. Online-Inserate wurden daher nicht mehr so gern benutzt, weil der Senat die Berliner Bezirke angehalten hat, Bußgelder bei Mieten oberhalb des Mietdeckels zu verhängen.

Der Berliner Wohnungsmarkt

Der größte Teil der privaten Vermieter hat seinen Wohnsitz in Berlin (ca. 75 %) oder Brandenburg (ca. 7 %). Interessanterweise stammen mit jeweils ca. 4 % viele Vermieter aus Bayern und Nordrheinwestfallen. Die meisten privaten Wohnungsanbieter mit 28 % vermieten eine Wohnung. Ca. 50 % vermieten zwei bis vier Wohnungen und 20 % vermieten sogar mehr als 20 Objekte.

Positive Aspekte des Gesetzes-Experiments

Das gescheiterte Gesetzes-Experiment hat aber auch positive Aspekte. Während seiner Gültigkeitsdauer sind die Angebotsmieten um mehr als 10 % gesunken. Allerdings hat sich die Zahl der angebotenen Wohnungen fast halbiert. Die Mietdeckelung hatte einen deutlichen Rückgang der Einkünfte aus Vermietung bei den Vermietern zur Folge. Die durchschnittlichen monatlichen Nettokaltmieten-Einnahmen je Wohnung sanken in der Zeit von Januar 2020 bis März 2021 von 725 € auf 666 €.

Durchschnittlich 6 % weniger Einnahmen

Während der Gültigkeit des Mietendeckels mussten private Vermieter einen Rückgang bei den Nettokaltmieten von durchschnittlich 6 % verkraften. Bei ca. 43 % lag die Miete im März 2021 unter dem Niveau vom Januar 2020. Bei 42 % blieb die Miete konstant und bei 15 % konnte trotz des Gesetzes eine Mieterhöhung erfolgen. Dies war bei günstigen Altbauten möglich. Gewinner des Gesetzes-Experimentes der rot-rot-grünen Landesregierung waren nach der Studie aber ausgerechnet die großen Immobilienfirmen, die der Mietdeckel eigentlich treffen sollte. Kleine private Vermieter konnten ihre Kredite nicht mehr tilgen und mussten ihre Wohnungen unter Wert veräußern.

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