Die Verabschiedung des ehemaligen Flughafens Tegel war für viele Berliner und Berlinerinnen ein emotionales Ereignis. Nachdem der Flughafen Tegel im Spätsommer des letzten Jahres nun seine Betriebserlaubnis als Flughafen verloren hat, gibt es allerdings keinen Anlass, der Zukunft des 500 Hektar großen Areals mit Sorge entgegenzusehen. Dort sollen unter anderem ein innovatives Forschungs- und Industriezentrum, ein fortschrittliches Wohnquartier, ein Hochschulcampus, ein attraktives Naherholungsgebiet und Einiges mehr entstehen. Das Gespräch darüber, wie es mit Tegel weitergehen soll, sowie erste Planungsschritte reichen tatsächlich bis in Jahr 2008 zurück. Zurzeit ist davon auszugehen, dass Baumaßnahmen im Jahr 2035 abgeschlossen sein werden.
@ Mario Hagen / Pixabay.com – Der Flughafen Tegel verabschiedet sich: nun wartet die Zukunft
Die Schlüsselübergabe zelebriert einen Wendepunkt des Flughafengebiets
Besiegelt wurde das zukunftsweisende Bauvorhaben jüngst in Form einer symbolischen Schlüsselübergabe. Michael Müller, amtierender Bürgermeister von Berlin, übergab das Flughafen-Areal dem Geschäftsführer der Tegel Projekt GmbH, Philipp Bouteiller, und überreichte ihm dafür einen stattlichen Schlüssel. Der immense, vielleicht zehn Kilogramm schwere Symbol-Schlüssel – er erinnert ein wenig an einen Pokal – markiert den Wendepunkt des Flughafengebietes in wohl angemessener Form. Im Hintergrund erhält die Tegel Projekt GmbH mit ihm ganze 60.000 Schlüssel für 59 Gebäude inklusiver allerhand gebäudeeigener Technik und Anlagen.
Berlin wächst als Stadt von Morgen – ein Konzept für Zukunftswohnen
Gewinnen gibt es für Berlin mitunter viel. In Tegel soll kein hipper Szenekiez entstehen, sondern ein Modellprojekt für die Stadt von morgen. Um ein Beispiel zu skizzieren: Das Schuhmacher-Quatier soll als ein Wohnviertel, gebaut aus Holz, klimaneutrales und bezahlbares Wohnen in 10.000 Einheiten für 50.000 Menschen ermöglichen. Dies im Zusammenspiel mit einem biodiversen Naturraum auf weiter Fläche, der Anwohnern sowie Besuchern Naherholung bietet. Das Quartier soll dabei die notwendige Infrastruktur unter anderem für die Belegschaften sich ansiedelnder Firmen und Mitarbeitende der Beuth Hochschule gewährleisten. Diese soll in das denkmalgeschützte ehemalige Flughafen-Gebäude in Form eines Hexameters einziehen.
Ein Ort der Forschung, Lehre und der Innovationen: Tegel hat viel vor
Glanzstück des Zukunftsprojekts in Tegel: Ein moderner Forschungs- und Technologiepark. Berlin TXL – The Urban Tech Republic. Er wird neben der Beuth Hochschule eine Vielzahl von Firmen beherbergen, die sich auf das Erforschen und Entwickeln von Zukunftstechnologien fokussieren. Lernen, Ausprobieren und Experimentieren sollen dort außerdem auch Bürger und Bürgerinnen.
Das heißt für die Zukunft also: Man darf gespannt auf Tegel bleiben! Im Augenblick stehen auf dem Gebiet des ehemaligen Flughafens aber erst einmal weiterhin Kampfmittelräumungen im Vordergrund.