Modetrend Upcycling: Was hat das es damit auf sich?

Was Recycling ist, wissen die Meisten. Ein Produkt oder die Verpackung wird nach dem Verbrauch neu aufgearbeitet und mehrmals verwendet. Deutschland ist auf der ganzen Welt für sein beispielhaftes Umweltbewusstsein bekannt. Menschen von außerhalb staunen oft über die bunten Container und Abfallsäcke, in denen fein säuberlich der Müll getrennt wird. Gewissenhaft mit unseren Ressourcen umzugehen, lernen wir bereits in der Schule auf braunem Papier.

Upcycling

Das sogenannte Upcycling geht noch einen Schritt weiter. Materialien werden nicht nur wiederverwendet, sondern es wird ihnen ein Mehrwert gegeben. So kann aus einem einfachen Gebrauchsgegenstück ein wahres Schmuckstück werden. Nachhaltigkeit und ethische Vertretbarkeit sind immer mehr in den Vordergrund in vielen Lebensbereichen getreten. Sei es die Energiegewinnung, Lebensmittel oder im Verkehr. Da ist es nur logisch, dass diese Welle der Umweltfreundlichkeit vor der Mode keinen Halt macht.

Aus Alt wird Hip gemacht

Der neueste und hipste Trend der Modewelt dreht sich um alte Kleider. Auch für Altkleider gibt es Sammelstellen und die sind meistens voll. Da haben sich schlaue Kleidermacher überlegt, dass es Sinn macht diesen ungewollten Stoffen neues Leben einzuhauchen. Die Designer, die sich dieser Bewegung angeschlossen haben, wünschen sich, dass Menschen ihrer Kleidung wieder mehr Wertschätzung entgegenbringen. Mithilfe von Zwirn, Garn und den professionellen Händen der Schneider entstehen aus alten Materialien neue, kostbare Einzelstücke. In den meisten Fällen sind die Kleidungsstücke noch kaum getragen und die Stoffe von guter Qualität. So wird aus der alten Markensporthose und der 80er Jahre Jeansjacke ein Designerstück mit einem Designerpreis. Die Macher sind ständig auf der Suche nach „alten“ Kleidern denen sie eine neue Identität verleihen können.

Auch zu Hause kann man sich ein Stück weit von der Wegwerfgesellschaft entfernen. Warum werden ausrangierte Kleidungsstücke nicht einfach veredelt? Ok, ein Grundverständnis beim Nähen sollte vorhanden sein. Andernfalls gibt es hunderte YouTube Tutorials die einem helfen können. So können Shirts, Kleider oder alte Jeans mit neuen Stoffen, Sticker oder Glitzer verziert werden und in neuem Glanz erstrahlen. Probieren sie es aus. Unser Tipp: Im hippen Friedrichshain liegt das Ladengeschäft von Traumbeere (Landsberger Allee 52, 10249 Berlin), die hunderte schicke Stoffe auf Lager haben. Schaut ruhig mal vorbei.

Umweltbewusstes Modebewusstsein

Die Unikate aus den kleinen Designwerkstätten beweisen, dass Bio und Öko nicht gleich oll sein muss. Die Zeiten, in denen Nachhaltigkeit und ein bewusstes Konsumieren als dröge und uncool angesehen wurden, sind vorbei. Mittlerweile sind auch große Namen wie Stella McCartney auf den fahrenden „Öko-Bio-Zug“ aufgesprungen. Die Grande Dame der Modewelt hat mit ihrer Sockenkampagne an die Nachhaltigkeit in der Modewelt appelliert. Auf ihrer Webseite preist sie Mode an die frei von Chemikalien, Pestiziden und aus recycelten Materialien hergestellt ist.

Die Modehauptstadt Berlin ist voll mit Birkenstock tragenden, Müsli kauenden, fahrradfahrenden Menschen die Qualität der Quantität vorziehen. In den U-Bahnen der sieht man immer mehr junge Leute vertieft nicht in ihr Telefon, sondern ihr Strickzeug. Der Trend bewegt sich immer weiter von der Wegwerfgesellschaft weg. Das haben auch die großen, kommerziellen Modehäuser erkannt und bieten neben ihrem regulären Sortiment auch Kleidung an, die von Chemie frei ist und unter fairen Bedingungen gefertigt wurde. Das ist aber laut der Upcycling-Designer nicht genug.

Kleidung mit einer Botschaft

Das Wort Statement-Piece hat in den letzten Jahren die Kolumnen in Modezeitschriften gefüllt. Gemeint war der Trend ein Teil zu tragen, was sich von der ansonsten schlichten Kleidung abhebt. Im Sinne der Upcycelt Stücke setzt sich diese Bewegung fort, nur dass jetzt neben der Aussage, auch noch eine Botschaft vertreten wird. Wer sich der Welle der umweltbewussten Nachhaltigkeit anschließt, ist nicht nur nah am Zeitgeist, sondern steht für einen ethisch und moralischen Umgang mit Rohstoffen.

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