Das Jahr 2016 beschert den Berliner Flughäfen Tegel und Schönefeld einen neuen Rekord: Zum ersten Mal ist an den Berliner Airports die Zahl von 30 Millionen Fluggästen in einem Jahr überschritten worden.
Wachstum dank Billigfliegern
Die gestiegenen Passagierzahlen an den beiden Berliner Flughäfen sind dabei in erster Linie auf die gute Geschäftslage bei Billigfliegern zurückzuführen. Vor allem in Schönefeld, wo Easyjet und Ryanair ihr Angebot ausgebaut hatten, war ein Anstieg zu beobachten. Die Schwelle von 30 Millionen Fluggästen war so schon Ende November überschritten worden. Auf das ganze Jahr gerechnet werden in Schönefeld und Tegel in diesem Jahr wohl rund 32 Millionen Passagiere abgefertigt. Der Trend war schon länger erkennbar gewesen: Schon bis Ende Oktober hatten die Zahlen um beachtliche 11,7 Prozent über denen des Vorjahres gelegen.
Flughäfen haben Kapazitätsgrenzen erreicht
Der Flughafen Tegel arbeitet schon länger an der Kapazitätsgrenze, weshalb der Anstieg der Fluggastzahlen vor allem in Schönefeld erreicht wurde. Der neue Hauptstadtflughafen Berlin-Brandenburg wird auch nicht abschließend für Entlastung sorgen können, denn bei Baubeginn im Jahr 2006 war mit 27 Millionen jährlichen Passagieren gerechnet worden. Es gibt daher Pläne, einen Teil des Flughafens Schönefeld auch nach der für 2017 vorgesehenen Eröffnung von BER geöffnet zu lassen, zumal den Plänen zu Folge in der Anfangszeit des neuen Airports sogar nur 22 Millionen Fluggäste versorgt werden sollen.
Knackpunkt Regierungsflieger
Ein wichtige Rolle für die Überlegungen spielt dabei die Flugbereitschaft. Eigentlich sollte das Vorfeld des Flughafens Schönefeld als Regierungsflughafen zur Verfügung stehen – zumindest so lange, bis ein separates Regierungsterminal am BER fertiggestellt ist. Zu diesem Zeitpunkt wäre Schönefeld dann zur Nutzung durch Geschäftsflieger umgewandelt worden. Diese Planung steht der Idee der jetzt fortgesetzten Nutzung von Schönefeld für den gestiegenen Passagierverkehr allerdings im Wege. Eine Möglichkeit, das Problem zu umgehen, wäre die Errichtung eines temporären Flughafens für die Regierungsflieger. Mit dieser Frage wird sich nun der Aufsichtsrat beschäftigen müssen, der diese Woche erneut zusammenkam.