In der Stadt Berlin entwickelt sich ein immer größeres Armutsproblem. Laut dem regionalen Sozialbericht vom Amt für Statistik Berlin-Brandenburg sind hiervon vor allem junge Leute und alleinerziehende Mütter betroffen. In die Gruppe der von Armut Gefährdeten fallen auch die Rentner. Es besteht durchaus berechtigter Grund zur Sorge und die Prognose sieht eher düster aus. Jeder Sechste ist in Berlin armutsgefährdet und diese Statistik gibt zu denken! 2018 gab es eine Statistikquote von 16,5%. Sozialberichte aus verschiedenen Regionen ließen diese hohe Zahl aufscheinen. In Berlin gibt es eine Steigerung dieser Situationslage.
© Unsplash.com / Christian Dubovan – Jeder sechste Berliner ist armutsgefährdet
Armutsgefährdung in Berlin
Armutsgefährdung bedeutet, wenn das Pro-Kopf-Einkommen eines Menschen unter 60% liegt und dieser damit auskommen muss. Einkommen von 1.004 Euro und darunter gelten als Betrag für die Armutsgrenze. Der Stadtteil Pankow ist der Bezirk mit der niedrigsten Armutsgefährdung. Neukölln sticht dabei sehr heraus. Hier herrscht ein hohes Armutsrisiko, welches sogar bei 27,4% liegt. Mit 24,3% wird Spandau in der Statistikerhebung gefolgt. In Pankow hingegen herrscht ein geringes Risiko, das bei 6,7% liegt.
Sieht man sich Brandenburg an, so sticht Cottbus heraus. Dort herrscht mit 18,2% ein hohes Armutsrisiko. Der Landkreis Ostprignitz-Rupin liegt in der Statistik bei 17,2%. Die Landkreise Potsdam-Mittelmark sowie Havelland sind am wenigsten armutsgefährdet. Hier liegen die Werte bei 9,1 und 9,4%.
In der Gruppe der 18 bis 25-Jährigen liegt die Armutsgefährdung in Berlin besonders hoch. Sie schlägt mit sage und schreibe 29,8% auf! 2018 stieg die Quote noch höher an im Vergleich zu den Vorjahren. In Brandenburg lag die Quote bei gleichaltrigen bei immerhin 23,7%.
Auch mehr arme Rentner und junge Erwachsene
Bei den jungen Erwachsenen zwischen 18 und 25 Jahren gibt es, wie schon erwähnt, eine hohe Armutsgefährdung. Dies ist alarmierend zu nennen! Beim Armutsrisiko für Senioren liegt die Quote etwas niedriger. Senioren aus Berlin, die älter als 65 sind, müssen jedoch ganze 11,9% ihr Leben an der Armutsgrenze fristen.
In Brandenburg gibt es eine Reduzierung von Armut, je höher das Alter ist. So sind es 9,5% bei Senioren über 65 Jahre. Es ist jedoch sehr auffällig, dass das Armutsrisiko bei Senioren seit dem Jahre 2006 deutlich steigt! Das Risiko, in Armut zu gelangen, liegt höher als bei jungen Leuten.
Auch hohe Quoten bei den Alleinerziehenden
Auch alleinerziehende Elternteile, hier besonders die Frauen, haben ein hohes Armutsrisiko. Die Situation hat sich in dieser Gruppe in den letzten Jahren kaum gebessert. In Brandenburg sind die Quoten generell recht hoch. Alleinerziehende Haushalte schlagen in der Statistik hier mit 40,4% zu Buche. Diese Gruppe ist demnach am meisten von Armut betroffen. Berlin hat eine 31,9-prozentige Quote aufzuweisen, was die Alleinerziehenden betrifft. Die Kinder in diesen Familien müssen mit einem stetigen Armutsrisiko rechnen. Dieses ist überproportional höher als in anderen Gruppen.