Unter dem Motto „Mein Körper – meine Identität – mein Leben“ findet der alljährliche Christopher Street Day (CSD) am 28. Juli in Berlin statt. Der CSD ist damit der Höhepunkt der Pride Weeks, die mit verschiedenen Festen und Aktionen auf die LGBT Community aufmerksam macht. Dabei wird gegen die Ausgrenzung und Diskriminierung von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgendern und für deren Rechte demonstriert.
© Pixabay – Regenbogenfahne beim Christopher Street Day
Was ist der Christopher Street Day?
Der Christopher Street Day soll an den ersten Aufstand von sexuellen Minderheiten gegen die polizeiliche Willkür erinnern. Dieser fand am 28. Juni 1969 in der New Yorker Christopher Street statt. Damals sahen sich Homosexuelle und Transgender oft gewalttätigen Razzien der Polizei ausgesetzt. Als diese sich gegen die Kontrollen wehrten, begann eine tagelanger Straßenschlacht mit der Polizei. Seitdem wird in New York jedes Jahr am letzten Samstag im Juli mit einem Umzug an diesen Tag erinnert. Diese Tradition verbreitete sich schnell international und auch in Deutschland wird der CSD in Berlin und Köln gefeiert. Seit 1979 findet der Christopher Street Day jährlich in Berlin statt. Während es damals gerade einmal 450 Teilnehmer waren, laufen heute mehrere Hunderttausend Menschen mit.
Was macht den CSD aus?
Vielfalt, Toleranz und Akzeptanz stehen beim Christopher Street Day im Vordergrund. Noch immer kämpft die LGBT Community für Gleichstellung und -berechtigung. Obwohl in den letzten Jahren schon viel erreicht wurde, zuletzt mit der Ehe für Alle, müssen sie sich immer noch mit Vorurteilen und Benachteiligung auseinandersetzen. Zum Christopher Street Day haben die Organisatoren deshalb 11 Forderungen veröffentlicht, in denen sie unter anderem mehr lesbische Sichtbarkeit in den Medien, die Gleichstellung der Familienentwürfe und den Stopp jeglicher Ausgrenzung, Stigmatisierung und Diskriminierung aufgrund von Krankheit, Serostatus oder Behinderung fordern.
Das Programm
Die Eröffnungsfeier des Christopher Street Days findet am 28. Juli um 12 Uhr auf dem Kurfürstendamm statt. Etwa eine halbe Stunde später beginnt dann der bekannte Straßenumzug. Dieser führt von der Augsburger Straße bis zum Brandenburger Tor. Auf der Straße des 17. Juni, welche dann zum Pride Village wird, beginnt das Bühnenprogramm um ca. 14 Uhr. Der Veranstalter hat zwar noch keine genauen Acts genannt, aber genau wie im Vorjahr wird mit einem abwechslungsreichen Programm für gute Stimmung gesorgt. Im letzten Jahr waren unter anderem Conchita Wurst und Maite Kelly zu Gast. Gefeiert werden kann dann bis Mitternacht. Wer nicht möchte, dass die Party dann schon endet, findet in vielen Berliner Clubs und Bars CSD Partys.